In den letzten Tagen des Januars, da ich diese Zeilen schreibe, höre ich öfter Sätze wie: „Also, diese grauen Wintertage bin ich leid!“ „Das Wetter, grau in grau, gefühlt seit Ende Oktober, macht mir richtig zu schaffen, ich habe oft richtig schlechte Laune!“ Überhaupt, sind die Zeiten schwierig. Ob des vielen Dunklen, der vielen ungelösten gesellschaftlichen Fragen und Spannungen in unserem Land und überall auf der Welt, sehnen wir uns nach anderen Zeiten, auch nach Sonne und Wärme, nach Licht und Leben. Hierzu zumindest eine gute Nachricht, dass der Frühling vor der Tür steht! Ich freue mich schon auf die wärmeren, hellen Tage, die einen ganz anderen morgendlichen Start in den Tag so viel leichter machen können.

Oft werden die Jahreszeiten mit dem Verlauf des menschlichen Lebens verglichen. Allerdings erlebe ich auch Wochen oder einzelne Tage, an denen sich Sommer und Herbst, Frühling und Winter ereignen, wenn gute Zeiten und weniger gute sich in atemberaubendem Tempo abwechseln. Doch über allem steht die berechtigte Hoffnung: Der Frühling lässt sich nicht aufhalten. Das Leben sucht und findet neue Wege. Und Gott begleitet uns durch alle Zeiten. So heißt es bei Matthäus 28,20, meinem Taufspruch: „Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“ Am Ende wird sich das Leben durchsetzen! Das großartige Heranwachsen und Aufblühen der kommenden Tage zeigt es deutlich.
Auf einmal ist an den kraftlos wirkenden Zweigen frisches Grün: Lebensfreude und Hoffnung pur!
Nicht zufällig fällt der Ostertermin auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond. Dann ist Ostern! Am Ende siegt das Leben. Das Leben lässt sich halt nicht aufhalten. Es sucht sich neue Wege, immer wieder entsteht ein neuer Funke der Hoffnung auf Leben: Das ist Auferstehungshoffnung. Gott sei Dank!
So wünsche ich eine schöne Frühlingszeit und ein gesegnetes Osterfest!
Pastor Peter Reichelt